Geschichten aus der Zukunft
Digital story telling und kritische Klimabildung
Wie gut leben auf einem vulnerablen Planeten angesichts des Klimawandels? Diese Frage ist Ausgangspunkt dieses Projekts, in dem gemeinsam mit Schüler:innen und Lehrer:innen der MS St. Leonhard ein innovativer und kreativer Ansatz der Klimabildung entwickelt werden soll, der das Wohlergehen aller Menschen sowie der Natur in ihrer Verwobenheit in den Mittelpunkt stellt. Ein solcher Ansatz ist transdisziplinär, geht über reine Wissensvermittlung hinaus und soll demokratische Teilhabe fördern.
Eine Herausforderung ist, dass die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel oft mit Gefühlen von Hoffnungslosigkeit einhergeht, weil die Lösungen von Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsproblemen nicht einfach umsetzbar sind. Der im Projekt entwickelte Ansatz kritischer Klimabildung soll dazu beitragen, den Klimawandel nicht nur besser zu verstehen, sondern auch, apokalyptischen Erzählungen, die oft zu Gefühlen der Angst, Ohnmacht oder Passivität führen, andere Erzählungen entgegensetzen, die Jugendlichen eine Stimme geben und eine andere Welt vorstellbar machen. Im Sinne einer „Pädagogik der Hoffnung“ (Paolo Freire, bell hooks) ist es dabei wichtig, sich an den Lebens- und Alltagswelten Jugendlicher und deren Fragen und Anliegen zu orientieren.
Im Projekt wird mit (feministischer) partizipatorischer Aktionsforschung gearbeitet, die alle Beteiligten möglichst im gesamten Forschungsprozess einbindet und Forschen auch als gemeinsamen Lernprozess versteht. Konkret kommen je nach gemeinsam entwickelter Forschungsfrage sowohl sozialwissenschaftliche Methoden wie Beobachtungen, Interviews, Mapping oder Photovoice als auch naturwissenschaftliche Methoden wie Wasserqualitätsmessungen, Bodenstichproben, Insektenbeobachtungen oder CO2-Bilanzierung zum Einsatz. In der partizipatorischen Forschung erfahren Schüler:innen, wie wissenschaftliche Methoden und Theorien für die Erforschung ihrer eigenen Lebensrealitäten verwendet werden können. Zudem soll mit intergenerationalem Erzählen gearbeitet werden, um auf die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einzugehen. Schüler:innen führen intergenerationale Interviews mit Verwandten, Freund:innen und Wissenschaftler:innen über Erfahrungen, Wissen und Strategien in Bezug auf den Klimawandel. Basierend auf der gemeinsamen Forschung produzieren die Schüler:innen – unterstützt vom Projektteam – (spekulative) digitale Geschichten. Ziel ist eine (Selbst-)Ermächtigung von Jugendlichen im Umgang mit dem Klimawandel sowie eine Einladung an alle, kreative Antworten – im Sinne der Ver-Antwortung (Donna Haraway) – zu finden.
Dieses 3 Jahresprojekt wird von Sparkling Science (OeAD, BMBWF) gefördert.
Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, finden Sie HIER den Link zur Einverständniserklärung.